Das Museum – Eine der ältesten nachgewiesenen Großfamilien der Bronzezeit
Weltweites Aufsehen genießen die Toten aus der Lichtensteinhöhle. Vor fast 3000 Jahren war diese Höhle das Grab eines spätbronzezeitlichen Familienclans. Die Lichtensteinhöhle liegt 15 km entfernt im Gipskarst des Südharzrandes nahe Osterode. Der Fund zählt zu den Höhepunkten der europäischen Höhlenarchäologie.
Unser Museum ist dieser Familie und den Forschungen rund um das Höhlengrab gewidmet. Tausende Knochen haben sich darin so gut erhalten, dass Forscher*innen der Universität Göttingen die Analyse alter DNA weiterentwickeln und erstmals überhaupt Verwandtschaftsbeziehungen einer frühgeschichtlichen Menschengruppe genetisch beweisen konnten – eine einmalige Analyse. Inzwischen wurden mit diesen und anderen anthropologischen Untersuchungsmethoden 62 Individuen ermittelt. Mindestens so spektakulär war der Nachweis heute lebender, hochwahrscheinlicher Nachfahren der „Lichtensteiner“.
Dank der DNA und anhand vielfältiger Funde zeigt die Ausstellung mit lebendigem Bezug in die Gegenwart das Leben und das Sterben des Clans. Ihr findet hier einen der weltweit ältesten und, wenn auch lückenhaft, mit den wahrscheinlichen Nachfahren auch längsten genetisch belegten Stammbaum einer Großfamilie aus der Bronzezeit!
Ein originalgetreuer Nachbau des Höhlengrabs schwebt unter der Decke des Höhlenmuseums. Groß und Klein können hindurch kriechen und auch lebensnah rekonstruierten Gesichtern der Toten aus der Höhle im Lichtenstein in die Augen sehen. Hörstationen und Trickfilme erwecken bronzezeitliche Felsbilder zum Leben.
Das Museum entdeckt Ihr auf eigene Faust. Ergänzend sind gegen eine kleine Gebühr über Kopfhörer imaginäre Gespräche zwischen Vorfahren und Nachfahren zu hören.
Den Wunsch nach Museumsführungen bitte rechtzeitig voranmelden.
Hier ein Filmbeitrag zur Forschung der Uni Göttingen an alter DNA aus der Lichtensteinhöhle aus dem Jahr 2021:
www.w-wie-wissen.de/lichtensteinhöhle